Nachdem der Kader für die Mission Wiederaufstieg nahezu komplett ist, tut sich nun auch etwas auf den Rängen. Routinier Lutz Kiefer (44) hat erklärt, er werde mit dem KSC den Gang in die dritte Liga antreten und dem Verein lauthals zur Verfügung stehen. Der D1-Stehplatz-Recke hatte die Möglichkeit, Dauerkarten bei diversen anderen Vereinen aus der Bundesliga und im benachbarten Ausland zu erwerben, einige Bewerbungsformulare lagen ihm bereits unterschriftsreif vor.
Letztlich entschied er sich aber doch gegen einen Wechsel und für den Verbleib bei
seinem Heimatverein. „Der KSC ist für mich eine Herzensangelegenheit. Sicherlich hätte ich bei einem anderen Verein wesentlich mehr bezahlen und Bundesliga oder möglicherweise sogar Champions-League-Spiele sehen können. Aber Geld ist nicht alles, mit den Eintrittspreisen hier beim KSC kann ich auch leben“, erklärte er kurz nach dem Trainingsauftakt und stellte damit klar, dass nicht finanzielle Verlockungen den Ausschlag für Karlsruhe gaben, sondern vornehmlich die emotionale Verbundenheit zählt. „Wir sind gerade abgestiegen und stehen vor einem Neustart mit dem Ziel Wiederaufstieg und Etablierung in der zweiten Liga. Bei dieser spannenden Entwicklung möchte ich der jungen Mannschaft gerne mit meiner Präsenz auf der Gegengerade helfen.“
Auch der Verein hätte sich sehr bemüht und interessante Zukunftsperspektiven aufgezeigt, wie beispielsweise Verbesserungen beim Catering. Selbst ein neues Stadion scheint tatsächlich möglich. „Ich habe das Gefühl, hier geht noch etwas. Irgendwann hoffentlich auch mal etwas ganz großes“, kommentiert der gebürtige Karlsruher die Pläne des früheren UEFA-CupTeilnehmers. Man sei stolz und froh darüber, eine der Stützen von D1 an den Klub zu binden, hieß es aus dem Umfeld des Vereins. Kiefer hätte in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, dass er auf verschiedenen Positionen einsetzbar ist, von A4 über A1 bis hin zum D-Block. Seine Dauerkarte wird zunächst für ein Jahr ausgestellt mit Option für eine Erneuerung in der Saison 2018/19. Ein Verbleib darüber hinaus wird derzeit weder von Kiefer noch von Vereinsseite ausgeschlossen.
Kiefer fiebert seit seinem achten Lebensjahr im Fanblock mit dem KSC. Sein Debüt im Profifußball erlebte er 1981 in der ersten Runde des DFB-Pokal-Wettbewerbs bei einem souveränen 3:0 Heimsieg gegen Union Solingen. Seither hat er grob geschätzte 450 Spiele in der ersten und zweiten Bundesliga sowie in der Regionalliga mitgemacht. Hinzu kommen diverse Pokalspiele und rund 12 internationale Einsätze, u.a. auch in der legendären Saison 93/94 mit dem 7:0 Heimsieg gegen den FC Valencia.